24
Aug
2021

der papst

es klingelte an der türe
es war der papst
er sagte
hans, wie geht es so
ich wusste nicht was
ich sagen sollte
soll ich brötchen holen, fragte ich
warum nicht, sagte er
ich komme mit, ich mag die körnerbrötchen
wie du weißt

beim bäcker machten sie große augen
sie trugen nicht mal mundschutz
so überrascht waren sie
es ist der papst
der jetzige? fragte einer
einer von denen die so etwas immer fragten

ein paar hunde suchten das weite
wie auch nicht
sollen sie das weite suchen
sollen sie es finden
sollen sie plötzlich über alle pfützen gleichzeitig springen
warum nicht

der papst lud alle zu uns ein
er rief seinen fahrer an
er solle kommen und die
leute zu mir fahren
wir selber gingen per fuß

glaubst du an gott, fragte ich ihn
der papst lachte
er rollte die zehenspitzen und lachte

Schöne Stadt

und plötzlich ist diese
stadt
eine wunderschöne
lächelt man die gesichter
zur seite
die gräber gröhlen
alles ist gut
überall war hoffnung
überall segelte jemand vorbei und
rief
schrei
heute trotzen sie dem wahnsinn nicht mehr
heute fallen sie in ihre gesichter und rufen
unsere stadt ist schön
sie wird uns vergessen eines morgens und
wir werden uns an nichts erinnern und
erst dann sind wir angekommen
ohne uns je zu erkennen

traurig

die glasgesichter rennen
von cafe zu cafe um ihre haare
blutig zu trocknen

sie fallen
nein
sie rutschen nicht ab

überall ist vergänglichkeit
wir sitzen in einem sinkenden boot

schiffe umkreisen uns und suchen
eine tat in die sie sich suhlen können

was geschieht
was geschieht morgen

die verbrechen der armen
der hungrigen
das sieht alles verdammt nach tod aus

überall trennt man uns
verschweigt man
die selben muster
die selben vergrabenen sätze
die man sich vergnügt ansieht
nachts
wenigstens verschämt

so viel erwachen

so erfolgreich von den armen geträumt
die abgefüllten trinkbuden
der dreckige schmutz
unter
den geflügelten sätzen einen finden
der zu dir passt
nichts
nichts in der tasche
einfach nur hungrig bleiben beim sattfressen
wie glücklich teil dieser vollautomatischen gelenke zu sein
vergessen an was man sich nicht erinnern möchte
aufgeteilte abteile
irgendwo ein lied dass man nicht mehr in sich trägt
zug um zug
die nacht
einer erinnert sich
ich habe wach gelegen und fragte mich
was sie mit den käfigen macht
von der andere ihr erzählen
die sie erwähnt
in den pausen
wenn es einmal nicht um das geht
dass sie verlegen weglegt
den irrtum und dafür brennen zu können
lautlos verhallt die nacht
die trommeln der schweigenden mehrheit
vergräbt auch dies
dass es ein morgen gehen kann
ohne uns
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