schon lange schweigt er
in seinem boot aus pflicht
duftet es nach ordnung
nach liebe duftet es nicht

es kramt ihn schon lange der zweifel
er möchte gerne weiter parieren
ihre blicke sind leidlich und schwimmen
er möchte sie nicht verlieren

es ist ihm als ginge er baden
draußen lacht gähnend ein fluss
so möchte er nicht verschwinden
verschwinden so ganz ohne schluss

er sitzt in dem schweigen der anderen
so heiter ist keine not
er träumt von gegerbten booten und
von ihr wie von einem verbot

er lächelt des nachts noch sehr lange
das alte sitzen geht los
es möchten die wangen vermissen
der mantel ein alter schoß

sie sitzt im steine gemeißelt
vereint mit sich selber im stehen
träumt er schaue zu den flüssen
als ginge sein blick nicht zu ihr

zu ihr möchte er sagen
aber er ahnt dass die tränen
das nicht wollen
drum fragt er sie leise
haben sie was zu verzollen

oh sie urteilen wieder (sie dürfen)
zwei jahre handeln sie mit zitronen
stehen sie gebeutelt wie zum schein
dem amte ganz nah
da kommt der stempel
nicht systemrelevant
doch plötzlich (der krieg ist da und
sie haben eine abscheuliche angst)
sind sie wieder da
kein ZEILENVERBOT mehr
sie haben den hafen erreicht
die rettungsringe verschluckt
zwei jahrelang schweigen
nicht ein einziges mal stellten sie das SYSTEM in frage(weil es
gerecht ist, wahrscheinlich oder weil sie sich nicht trauten)
verängstigt steigen sie wieder ein
sehen die nacht gefährdet in der
die ausgangssperre sie daran hinderte zäune aus sich
selbst zu zeichnen
zäune die vergessen machen dass ein dichter, eine dichterin
immer die schritte abgehen muss die keiner abgeht...
DOCH MOMENT
wahrscheinlich sagen wissenschaftler etwas anderes
zwei jahre lang durften sie nicht
von dem leben
von dem sie leben (der wortschatz!)
das erfinden von leben hatte lockdown
nun sind sie wieder da
rufen
BULGAKOW du verräter
ein mann der mutiger war als sie im traum sein können
ja selbst im traum hindern die gesetze sie daran
die maske fallen zu lassen und die zu umarmen
für die es sich lohnt zu erwachen
die widerstand leisten
für die es niemand geben muss
der für sie bestimmt und die sich nur dann melden
wenn es gewollt ist
eine farblose zeile
hinter einem schön geflochtenen zaun

als ich mit meiner cousine über
die liebe sprach
hatten wir keine ahnung was
das sein soll
wir dachten
dass sei nur irgendein weiteres kapitel
über dass man sich lächerlich machen konnte
wir saßen auf schaukeln und
warteten darauf das uns andere kinder....fragen stellten
dann kamen kinder und sie fragten
sie fragten wer wir sind
wir lächelten und sagten
wir sind die kinder von cindy und bert das sieht man doch
noch heute glaube ich
dass sie uns einfach nur für weitere verrückte hielten
von denen es so viele gab
sicher gingen sie versteck spielen
in der hoffnung
es möge sie diesmal wirklich keiner finden
während wir in stumme lakritzschnecken bissen und
immer wieder sonntags pfiffen