17
Mrz
2022

Elke erzählt

ich versteh es nicht sagte er
fluchte er
er schmeckte die abwesenheit
das geräusch von schwarzen senf
er hatte das gefühl einen falschen pilz gegessen zu haben
im ernst
nach und nach wurde ihm klar dass sich etwas verändert hatte
die brauerei rief er aus
als wäre er aus china gekommen
ausm knast
ich stellte mir vor wie er die ganze zeit
dagegen ankämpfte eine randfigur zu sein

wer bist du, fragte ich ihn
nicht nur um ihn zu verwirren
sondern auch um herauszubekommen
wer er ist
ich bin dein ehemann, verstehst du nicht
blinzel mich nicht so an
ich will liebe machen
ich hab dich geheiratet
du gehörst mir
wir können fachgespräche führen, wenn
du willst
aber es ändert nichts daran
du gehörst mir

die brauerei existiert nicht mehr, sagte ich
es musste ihn treffen wie das lospech
irgendeines sehr unglücklichen fussballvereins
der herzschlag der stadt
was tun die menschen wenn sie weiter
am suff hängen
was sagen sie dem durst
der sich von ihnen abwenden wird

du bist nicht mein mann, sagte ich
er hatte gehofft dass ich dabei
die bluse öffnen würde
das wäre völlig unlogisch gewesen
doch ich war mir sicher
es hätte ihm nichts gemacht

bist du sicher, fragte er mich
er fragte mich
bist du sicher dass das alles
kein alptraum ist
es ist ein alptraum sagte ich und
erwachte neben ihn
ich spürte seinen verblassten mund
seine staubigen hände sahen mich an
ich weiß nicht, sagte er
ob ich das verstehe
willst was trinken, fragte ich
ich stand auf und ging
zur küche
die küche schloss sich selbsttätig

ich erwachte und sah durch
mich hindurch
ich dachte an den regen
in dieser stadt
in dieser maskierten stadt
in der alles in den regen fiel
der verstand und die sehnsucht
die fahnenflucht und die suche
nach den vergebenen schritten

als ich erwachte lag ich neben ihm
er sonnte sich in der dunkelheit
er brachte sein lächeln auf die strasse und
kam mit einem kopfschütteln wieder
irgendetwas roch nach tränen
nach tränen die nach innen wuchsen
im kühlschrank lag eine zitrone
es war zu komisch an eine zitrone zu denken
am ende eines erwachens
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