4
Okt
2021

Hundert Jahre

(für Ilse Aichinger)

die raben sitzen glücklich im gedicht
sie wissen nichts von dem fenster
aus denen womöglich ICH schaue

ich bin niemand sagt eine stimme
die vergessen werden will
das offene fenster schreit

es schreit
das ist symbolisch
das endet dort wo das schweigen beginnt

sie fällt über unsere sprache ohne zu stolpern
sie gibt der sprache ein geschenk

jemand geht barfuss durch das brennen
jemand stürzt ab ohne zu fallen

ich bin niemand sagt eine stimme
ich bin eine klage
ich vergesse sie oft

ich vergesse sie wie man kleidungsstücke vergisst
wie man sich an alles erinnert an dass man sich nicht mehr erinnern kann

deine zeile liebkost einen schatten und bleibt
eine kleine ewigkeit

das springen vergessen
die nacht umflogen

du wirst geboren um deinem schatten
zu sagen
dass er nicht bleiben kann

wörter sind spuren
spuren können vergessen machen
können schritte produzieren

irgendwo dort eine verlorene einsamkeit
ein fenster das offen stand
eben noch

jemand hat es verschlossen
ohne dich
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