31
Okt
2021

Elke erzählt

schönheit, dachte ich
ist keine geschmacksache
es ist eine trennung
eine trennung die sich nicht ändern lässt
oder so
ich ging spazieren
im wald roch es
deshalb ging ich dort nicht hin
ich sah einen roboter auf einem
traktor fahren
ich dachte mir
so sehen die bauern also aus(wenn es in den wäldern riecht)
ich rannte zu dem traktor
ich rief
bernd, was ist mit dir, du siehst nach eisen aus
der robotor stieg vom traktor
er begleitete mich in sein haus
auf den bildern in der küche suchten die
schon lange verstorbenen gemeinsamkeiten
der robotor hielt einen schraubenzieher
in seinen guten händen
ich nahm ihn
sah den roboter an
dann drehte ich die schrauben fester
er lächelte
er konnte nicht lächeln
trotzdem lächelte er
das ist schönheit
wir drehen sie feste und schon
beginnt sie lautlos zu lächeln
obwohl sie das gar nicht kann
der eiserne bernd nahm ein bad
später dann im bett träumte er
von mir
wir lagen auf einer wiese und ich fragte
ob ich ihn ölen darf

er ging neben sie

er dachte an die lachenden Passanten, die versuchten, die internationale zu pfeifen
lichtflecken tauchten hin und wieder auf
zigaretten wurden ausgedrückt oder flogen in pfützen

er war nicht sicher ob sie existierte

ich wohne bei meinem freund, sagte sie
sie zeigte auf die hochhäuser
rauch kam von dort
viele worte wurden darüber verloren
dort wohnt doch nur abschaum hätte
er gerne gesagt

er war etwas traurig
sie sah so gut aus
sie war die schönste frau
mit der er je durch die strassen spazierte und nun
wohnte sie dort wo man nicht wohnen sollte

was ist, hätte sie gerne gefragt
sie ahnte was er dachte
warum er immer öfter stehenblieb

ja dachte er, so könnte
es sein
wenn ich nicht hier auf dieser brücke stehen würde und
zusehe wie sie mein schweigen berührt
heimgehen wird
einen vergessenen satz mehr auf den lippen

Der Turm

all zu leicht gingen ihre augen
wieder hinaus aus seinem spott

sein gesicht war hart
sein gesicht fror

er wünschte sich ein paar augen
die sehen
dass er beschlossen hatte
nichts mehr zu beschliessen

er sah was er nicht sah klar
vor sich stehen

er legte viel wert darauf
dass sein schicksal keine farben kannte

er verwandelte pech in pech
hätte er einmal glück gehabt
man hätte ihn sicher nicht erkannt

Auden

wirklichkeit und wirklichkeit
wirklichkeit für fremde
ein zerschossener brief
ein satz
so gehorsam
wie schuhwerk sein kann

im hotelbett schweigen
die dämmerung ziert sich noch
blumenläden unten
im dachgeschoss träumt einer den faden
den auden verliert

ein grab
ein grabgesang so heiter
so nah
die nacht in der die züge die zeit nach hause tragen

gemeinsam brannte man davon
das zimmer löscht das licht und
ist wieder allein
logo

Der Trog des Tages

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Krieg und Frieden
nun schreiben sie wieder über krieg und frieden und wie...
Der Wasserhahn - 5. Jul, 01:30
da geht er
da geht er mit seiner einsamkeit geht und schnappt...
Der Wasserhahn - 5. Jul, 01:27
das war es
als ich aus dem krankenhaus rauskam dachte ich mir...
Der Wasserhahn - 30. Jun, 19:13
Der deutsche Lyrikschimmel
meine güte sind wir gut wir sind so gut warum sind...
Der Wasserhahn - 28. Jun, 21:32
der traum
da war diese ungemeine dunkelheit die vom nebel verschwiegen...
Der Wasserhahn - 28. Jun, 00:32

Links

Zufallsbild

Suche

 

Status

Online seit 4844 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 5. Jul, 01:30

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren