21
Nov
2021

Octavio und ich

am abend sagte er
hatte ich eine menge
leute getroffen
die alle nicht zu beneiden waren
denn sie kannten julia nicht

julia kennen ist wie etwas in den himmel schreien
etwas dass die toten dichter hören
die schweigend erkennen
da werden gedichte in die zimmer geschrieben
in die zimmer von ehemaligen slivovitztrinkern
in den zimmern neuer frischer tapeten
der geschmack der ähnlichkeiten
das vergessen der nichtmöglichen erinnerungen

am abend in den gedichten etwas gefunden
dass taub machte
taub für den rest
alles was ähnlichkeit hat
verkehrt nicht mit ihr
sie
die ich mir in einem schaumbad
vorstellen möchte
bei offenen fenster
ohne geräusche

ich weiss ich bin fertig
deshalb nennt sie mich auch
zitrone
ich bin geschält und ausgepresst
der rest den ich noch von mir erkennen kann
möchte ich mir lieber ersparen

ich sag dir was julia
ich habe früher lange mit octavio gesprochen
er sagte
wenn du so hingerissen bist
dann sag ihren namen
kurz bevor ein anderer einschläft

ich wartete ab
schlief ein und träumte
sie schriebe in einem notizblock
irgendwelche verwandten auf
verwandte sagt sie mir
sind das groteske
man fängt sie ein
ohne dass man es verlangt

was sind träume frage ich octavio
er wundert sich über die helligkeit die es für ihn
schon lange nicht mehr gibt
was denkst du, fragt er mich
was ich denke, sage ich, ich denke nicht
ich suche
ich suche einen grund mich fallen zu lassen und
ihren namen zu rufen

zu rufen ohne erkennbaren mund
ohne sprache
als fürchte man einen händedruck und sehne sich doch danach
als ginge es nur darum
zu berühren
das berühren mitzunehmen
mitzunehmen und nicht zu wissen
wohin
wohin mit der berührung wenn ich vor ihr stehe
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