22
Sep
2021

Frau B

ich war auf dem amt
ich wollte frau b sprechen

ich schenkte ihr eine rose
eine rose
eine rose

ich trank mit ihr
bis vier
bier

wir redeten von der herzegovina
vom bosnischen tal
von sarajevo (als wärs ein traum)

ich träumte auch und
als ich erwachte
ging ich zum amt

ist frau b da fragte ich
wer, fragten die zurück

die luft lag in der luft
ich pumpte mir etwas geld
ich schielte

es war so gut zu schielen
soldaten rückten aus
jemand floh aus meinem gesicht

als ich erwachte
erwachte nicht nur ich
sondern auch die zäune
die hinter frau b und mir lagen

gedicht das nicht gelesen

nun schreibet er ein gedicht
das niemand nicht liest

niemand liest das gedicht
würde es jemand lesen

es würde der mensch
die frau
der mann
der torschützenkönig und
die germanistik
sich sagen

es ist recht sagen sie
auch die alten kommunisten
die einfach nicht glauben können
das ihr blick
jetzt wo er dahin treibt
nichts mehr zu tun hat
mit dir
mit ihr und mit ihm

dabei dachte sie oft
die alte lisa
jetzt wo windmühlen sich alles zurechtlegen
jetzt wo wir endlich erkennen wie blind wir sind
gehen wir auf die strasse und geben damit auf
unsere niederlage könnte kaum höher ausfallen

wie merkwürdig trocken der abgrund schmeckt
wie wenig von der alte vergesslichkeit uns
selbstvertrauen in unsere träume schmiert
was kostet das kleine wort
treten sie ein
wenn es doch keine bedeutung hat

elke erzählt

ich hatte gesehen wie er flog
er lächelte
den bademantel ins gesicht gezogen
der himmel voller bares

er öffnete die augen
er schloss sie gleich wieder
mach das radio aus, sagte er
camus ist tot?, fragte er

immer noch, dachte ich
das radio war an
sie spielten cliff richard
magst du cliff richard fragte er mich

ich antwortete nicht
ich sah aus dem fenster
ich sah wie du das fenster öffnest
hinaussprangst

deine türe war geschlossen
überall war lärm
unverzeihlicher lärm

jemand hatte dich klaus genannt
jemand schenkte dir ein
was ist mit camus, fragtest du
er wartet auf dich, sagte ich
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