28
Jun
2022

Der deutsche Lyrikschimmel

meine güte sind wir gut
wir sind so gut
warum sind wir nur so gut
wir sind so gut
wir sind so gut weil wir
wissen was gut ist
weil wir wissen was gut ist
sind wir gut
wir schreiben und wir sind gut darin
wir gehen uns aufm sack
aber wir sind gut
unsere nerven liegen brach wenn einer von uns sagt
das ist nicht gut
wir braten uns ein spiegelei
wir legen uns das verdammte spiegelei aufs brot
wir schauen lyrisch aus
das ist gut
wir sind gut
wir sind die wüste
wir wachsen wie sand
wir legen uns in uns
wir sagen
wir haben zu wenig um zu dösen
zu wenig um uns franz zu nennen
uns dürstet es danach alles mitzumachen was man uns befiehlt
wir sind ein lyrischer schrotthaufen
wir leisten niemals widerstand
wir wissen nicht einmal was das ist

der traum

da war diese ungemeine dunkelheit
die vom nebel verschwiegen und bedeckt wurde
es war im traum
ich ging über eine strasse
der nebel war so drückend
man konnte nicht mehr unterscheiden
waren die leute die auf der strasse gingen
wissenschaftler
professoren oder waren sie doch nur
hundsgemeine hauptschüler die überlegten:
tret ich diese mülltonne oder stecke ich sie einfach nur an
alle waren des festes wegen unterwegs
die einen brannten innerlich
sie wollten nahe an der heizung feiern
die anderen sehnten sich nach blassen lippen
nach veränderbaren blicken die in die welt schauen
als hätten sie nie etwas anderes gesehen
da traf ich sie
sie war kaum zu sehen
ich überrannte sie
im traum sagte ich
entschuldigung, ich hab dich nicht gesehen
sie sah mich an
obwohl sie sicher niemanden sah
sagte sie
du hast recht, es ist so drückend neblig
dass man sich an der dunkelheit hochangelt
lichter fingen zu reden an
eine polizeisirene
polizeigewahrsahm
sie sagte
weißt du wie man hinkommt
ich zeigte in eine richtung
ich fragte nicht ob ich mit darf
vielleicht durfte ich ja mit
wohin gehst du, fragte sie
immer dem nebel lang, sagte eine innere stimme in mir
ich wusste nicht mehr wer ich war
wahrscheinlich war ich immer noch niemand
ein niemand der nachts die schatten zählt
der den traum vergessen will
während sie meine hand nimmt und sagt
komm
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