oh julia denkt er
denkt wer
denkt sie
denkt es pfeifend
was für ein bild
sie hält ein kind fest
das eben in ihr auto gerast ist
größer kann zärtlichkeit nicht sein
das splittert nicht ab
eine schönheit
verfänglich
so einer die hand zu geben
den mut sie zu fragen
wie spät es ist
es ist nie zu spät denkt er
denkt wer
denkt sie

einmal sagte der alte bär
werde ich euch von früher erzählen

jetzt möchte ich dass ihre auf die spinne achtet
sie hangelt sich bis zur decke

sie spinnt fäden aus unseren gedanken
deshalb ist es so wichtig das wir denken

die kleinen bären gähnten
sollen wir dir bier holen, fragten sie

ja, sagte der große bär
vier pils und vier export und
bitte verwechselt das ganze nicht wieder

ja, dachte der große bär
sie begreifen schon alles

sie verstehen das leben und
das leben versteht sie

die große weisheit fängt
läuse
mit denen spielt sie
vergessen

mit denen trinkt sie bis zur bittersten stunde
lange bärte wachsen

kein satz mehr der vergessen werden kann

überall ist nirgends
überall ist zeit
zeit die keinen schatten mehr wirft
keine geschichte mehr zu ende erzählt

am februartage
gelitten wir
uns
von uns
banden uns
an uns und
trennten uns
zuvorkommend

schwellig bis zu den
üblichen vergesslichen erinnern
du auf dem baum
ich hinter dir

ich lag in den seilen
februartage
ich fragte dich
bist du geimpft

das hustenbonbons
problematisch sein können für schneidezähne
dass wir wenn wir von suppe reden nicht das gleiche meinen

jacken übereinandergelegt
du siehst dir immer so ähnlich
wenn du nicht die bist
die ich erkenne

sie reden ja so arm mister
ihre hustenbonbons fallen
niemand hebt sie auf
niemand nimmt rücksicht
du hast eine pistole in den augen
die fremde die du gerne einmal begehren möchtest
sieht es und schiesst
ihre worte fallen über dich hinab
ihre gräber sehen wie narben aus

der erste hase
sagt zum
vierten hasen
der
zweite und dritte
der erste sagt es stolz
als wäre das ein verdienst

der erste sagt
da geht ein vergessener
der zweite sagt
da geht er plötzlich
der vierte
der fünfte
der sechste

da treibt einem die fahne auseinander
eben noch im rausch
sahnebonbon im herz
nun
die luft vergittert und bewölkt

geht zu den fahnen
ihr nationalisten und entschuldigt euch

winter
noch immer
die decke
begraben
unter uns

unter uns
liegen
unsere körper
halten uns wach
während wir schlafen

ja
während wir schlafen
suchen unsere körper
uns im traum

im traum zerlegen wir
den fortschritt
halten wir nichts
von der moderne

die moderne verlässt die nacht
verlässt den schlaf
verlässt den letzten satz

der letzte satz
der bleibt
der bleiben wird
wenn wir in der nacht
vorkommen
bleiben wir
wenn wir uns nicht mehr erkennen
bleiben wir stehen

dieses verlassen gehört nur dir
beteurungen
schwindel
du möchtest so gerne
mit den anderen
alleine sein

die schneller gehen
sitzen auf den bergen
deiner erinnerung und
suchen das letzte detail
nach dir ab

die schritte beginnen zu enden
der film ist auf der suche
im film könnte es noch einmal um alles gehen

bevor man verschwindet
möchte man doch wenigstens noch sagen
wie schön es war

die neugier
die nähe
das alte
staubige
einorden von menschen
fiel einfach ab

warum das verschwindet
warum wir all das brauchen
all das vergessen von sätzen
die nie ausgesprochen wurden

etwas bröckelt
etwas geht
man kann es erinnerung nennen oder
den beginn von etwas neuen

da waren die vergangenen tage
du hast die stunden gehasst
diese leere
in die außer dir keiner mehr blicken kann
ja
die stunden waren immer die stunden
der verzweifelten

am bett kleben
nicht wissen
soll ich zurück

pläne keine
nur dieser alte nebel
nach diesem anruf

wer ist tot?

diese unruhe plagt dich noch immer
du hörst das schweigen derer die nie was wagen
leere in den sprechzimmern

die bierkutscher unterwegs
heute warten die vergebens

das telefon kniet nieder
du möchtest wissen
wieviel meldungen von toten
schon schweigend
über sie herabsanken

was jetzt
jetzt gehst du erst einmal zu den bierkutschern und sagst ihnen
dass du nicht wiederkommen wirst

es war ungeheuerlich
ein käfer wachte eines morgens auf
und war ein mensch
es konnte nicht fassen
kein rascheln mehr
kein zwang mehr gerne zu leben
einfach ein mensch
mit grashalmen in einem unruhigen bart

als er erwachte stand er auf
machte sein ding
sah verständlich aus dass er nicht wusste was los war

er hätte gerne gebetet
aber in welche richtung

im radio brachten sie irgendeinen krieg
man konnte wahlweise ein auge zudrücken

der käfer versuchte zurückzutreten
es roch nach zimt
nach dem schweigen von langen bärten

es roch nach zigarettentränen und angefangenen
liebesabenteuern

sie brachten johnny winter und ich dachte
das muss das wunder sein
auf dass wir alle gewartet haben

gregor saß da und versteckte sein erwachen
so mager
war die welt
dass man sich ständig
hinter seinen dünnen schatten stellt

das letzte einhorn glaubte an den sozialismus
trotzalledem sang es
es war noch ganz trocken hinter den ohren
es ass ginster und träumte von unruhigen tänzen
tänze die es unmöglich machten nicht zu tanzen

es ballte die augen zusammen
es sprach mit der stummen stimme eines generaldirektors
jemand suchte schweigend eine hand
was hatte das einhorn damit zu tun

ich bin das letzte sprach es zu den anderen einhörnern
die auf der wiese einen grund suchten weiter zu existieren
sie die auf diesem planeten immer einen grund fand auszusterben
legten sich ins zeugs und machten weiter

machten immer weiter

neben sich zu stehen
sich zu fragen

was tue ich hier

was ist der grund
warum bin ich wach
warum gehe ich gleich los
wohin?

das ist die frage

das summen der stimmen fliegt über der stadt
der flug ist ein dunkler spaziergang

in der butterdose sortiert er das jenseits
im stehen fragt er sich
warum er nicht einfach stehenbleibt

vielleicht dass man nichts zu verlieren hat
außer der wirklichkeit

nein, du gehst wie die anderen ohne zu fragen
warum

suchst im leerlauf gespräche die über floskeln
nicht herauskommen

und alles gut
alles gut

wer in solchen sätzen zuhause ist
hat es hinter sich
und vergräbt es nicht einmal