17
Okt
2021

Manifest

pappeln aus kleinholz
zwei burschen vor dem offenen fenster
geliebte tanja rufen sie
wir müssen nach zweibrücken

was issen da, fragt sie die
der leichte ton einer frau die einen modischen hut
im traum verschenkt hatte
verschenkt an den drahtmenschen
der sie so entsetzlich ansah

wie oft muss ich dir sagen, ruft der eine
bursche dem anderen zu
das wir gewiss nicht
nach zweibrücken
was sollten wir dort

es hängt uns die reife an, denkt er
wer?
na der
der neben tanja liegt und sich selbst
ausfragt

stelzen im keller
die verstauben
ein unendliches leid der dinge

vergiss mich nicht ruft der pater
die burschen gähnen
die tanja stolpert beinah über seine fesseln
seine augen sind brüllende gläser
sie schaut die beiden an
jeder halbwegs vernünftige mensch
würde das ei nicht schälen
von dem sie träumte
ein beinah ertrunkener hielt es in der hand
ich hab hunger sagte der
seine hände waren von purzelbäumen ganz blass

als sie erwachte war es mundstill
irgendwo fand eine poetryslamlesung statt
ist euch schon mal aufgefallen
das alle auf diesen deutschen poetryslams gleich sprechen

sie bewegen die hände
sie kreisen mit ihnen die luft ab und immer habe ich angst
sie finden nicht mehr zurück
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